Was als loser Zusammenschluss Gleichgesinnter begann, ähnlich einer Plattform, für Musiker, Maler, Keramiker und Bildhauer hat sich seit der Gründung im Jahre 2003 stetig gewandelt.
Susanne Wals erläutert mir in ihrer neuen Funktion als Vorstand des Künstlertreff Raubling, worauf auf Anregung der Gründungsmitglieder, der Musikerfamilie Kneer, Frau Irene Hintler und Maler Guido Rünagel der Künstlertreff beruht.
Die ersten Kunst- und Kulturtage wurden im Jahre 2003 erfolgreich durchgeführt, eine große Auftaktveranstaltung, mit einem hochkarätigen Kammerorchester besetzt und danach fanden alle zwei Jahre Veranstaltungen statt mit wechselnden Programmen, wie z.B. Kindertheater, Kabarett, Lesungen und weiteren solistischen Darstellungen.
In den zwei letzten Jahren musste leider auf Konzerte etc. verzichtet werden wegen Corona. Augenblicklich finden nur die Treffen der Malgruppe jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat im Bürgerhaus Raubling statt.
Für die aktuelle Ausstellung im Rathaus wurde der Künstlertreff Raubling vom Kneipp-Verein beauftragt, zum 200sten Geburtstag des Pfarrers Sebastian Kneipp die Lehre der „Fünf Säulen“ zu illustrieren, damit hat sich auch unsere rastlose und lebendige Susanne Wals auseinandergesetzt und das Ausstellungsplakat gestaltet. Sie war so freundlich, sich Zeit für einen Kaffee zu nehmen und die Aktivitäten des Künstlertreff sowie seine Entstehung lebhaft darzustellen.
Gerade im Kneipp-Jahr 2021 ist es natürlich für die Kneipp-Bewegung nicht sehr erfreulich, dass diese Ausstellung gerade auf die Corona-Zeit trifft.
Der im Oktober diesen Jahres verstorbene Guido Rünagel hat sich zu seinen Lebzeiten nicht nur als akademischer Maler im Landkreis Rosenheim einen Namen gemacht, sondern den Künstlertreff sozusagen mit aus der Taufe gehoben.
Guido Rünagel hat bis ins hohe Alter Werke geschaffen und bleibt allen im Künstlertreff in liebevoller Erinnerung. Susanne Wals bietet ein breites Spektrum an künstlerischen Sujets, vorrangig beschäftigt sie sich mit aktuellen Themen des Zeitgeschehens. Auch Auftragsarbeiten aus dem Bekanntenkreis nimmt sie an und interpretiert die Themen neu, nach ihrem jeweiligen Empfinden.
Nachdem die Gemeindehalle in den Jahren 1949 bis 1955 den kulturellen Mittelpunkt des Landkreises bildete, z.B. mit solch hoch besetzten Akteuren wie den Bamberger Symphonikern, wurde sie nach einigen Jahren nicht mehr vorrangig für musikalische Darbietungen genutzt und andere Spielstätten fanden zunehmend deutlich größeren Zulauf.
Bis im Jahre 2003 der Künstlertreff gebildet wurde und sich erneut eine Gruppe engagierter künstlerisch Tätiger formierte, die mit Motivation und Spielfreude die Tradition weiterführte.
Wie es weitergehen wird? Der Künstlertreff wird weiterhin ein Forum sein für diverse kulturelle Angebote wie z.B. der Kulturwoche Raubling, die Veranstaltungen finden vor allem in der Gemeindehalle und Rathaus statt.
Momentan können sich die Künstler nur 2 x pro Monat treffen, der Austausch bleibt spannend und lebhaft, vor allem die Freude am Malen ist ein gemeinsamer Nenner.
Fotos (c) Künstlertreff Raubling
Veröffentlicht in der Dezember Ausgabe Wendelstein Anzeiger, 2021
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